Das Problem heißt Dauerkatheter. Ein 81jähriger Patient hat damit Schwierigkeiten in Form von teilweisem Harnverhalt und Restharnbildung. Welche anderen Optionen gibt es in solchen Fällen?
Die gängige Alternative ist die sogenannte saubere intermittierende Selbst- bzw. Fremdkatherisierung. Diese Methode ist geeignet für die Dauerharnableitung mit einem entscheidenden Vorteil gegenüber dem DK: Bessere Verträglichkeit für Harnröhre und Genitalien. Diese Katheterisierung mit hydrophil beschichteten Kathetern (SpeediCath) verringert das Risiko einer HWI. Wichtig sind allerdings das Erlernen der richtigen Technik und sorgfältige Katheterpfl ege sowie regelmäßige Katheterisierung 3- bis 4-mal täglich um eine Blasendehnung zu verhindern. Kann der Katheter nicht über die Harnröhre eingeführt werden, gibt es noch die Möglichkeit der suprapubischen Katheterisierung: Unter lokaler Anästhesie erfolgt ein kleiner Einschnitt oberhalb der Schambeinfuge und dann die Katheterlage durch die Bauchdecke. Die Punktionsstelle wird mit einem sterilen Verband versorgt. Dieser Katheter wird anschließend an einen Harnbeutel angeschlossen. Der Urin muss regelmäßig abgelassen werden! Es gibt auch Blasenkatheter mit Ventil mit dem Vorteil, dass hier besser körperliche Aktivität möglich ist. Bitte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, um das Infektionsrisiko zu senken! Voraussetzungen für die Verwendung von Ventilen statt Beuteln sind eine kontraktionsfähige Harnblase sowie entsprechende Patientencompliance.