Blasenentzündung: Cranberry sowie antibakterielle Stoffe, wie etwa aus Kresse oder Kren, können helfen.
Jede fünfte Frau leidet einmal im Jahr an einer Blasenentzündung. Ständiger Harndrang mit kleinen Urinmengen und Brennen beim Wasserlassen zählen zu den klassischen Beschwerden. Verantwortlich sind dafür meist Bakterien, die über die Harnröhre in die Blase aufsteigen. „Die gute Nachricht: In neun von zehn Fällen handelt es sich jedoch um einen unkomplizierten Verlauf ohne Fieber und Blut im Urin. Dabei können zahlreiche Heilpflanzen nachweislich helfen, ohne dass wir zu Antibiotika greifen müssen“, sagt die Urologin Dr. Palli-Razmara.
Unterstützung aus der Natur
Bei der Bekämpfung eines beginnenden Harnwegsinfektes haben sich einige Heilpflanzen ganz besonders bewährt:
- Cranberry:
Zu den effektivsten natürlichen Mitteln im Kampf gegen Blasenentzündungen zählt Cranberry. Die darin enthaltenen Proanthocyanidine vom Typ A (= PAC-A) erschweren den Bakterien das Anhaften an der Blasenwand. Dadurch können sich die Keime nicht in der Blasenschleimhaut vermehren und werden mit dem Harn ausgeschieden- ein Infekt wird verhindert.
- Birkenblätter:
Die enthaltenen Flavonoide schränken die Beweglichkeit der Bakterien ein. Zusätzlich wirken Birkenblätter harntreibend, wodurch die Bakterien verstärkt ausgespült werden.
- Kren (Meerrettich) oder Kresse:
Die Wirkstoffe dieser beiden Pflanzen werden von den aktuellen S3-Leitlinien – die wichtigste Entscheidungshilfe für Ärzte – empfohlen. Sie sind reich an Senfölglykosiden, die zu den antibakteriell wirkenden Senfölen umgewandelt werden. Diese Senföle sind auch in der Lage die „Kommunikation“ der Keime zu stören und verhindern damit die gefürchtete Antibiotikaresistenz. Die Scharfstoffe reichern sich in der Blase an und wirken dort auf natürliche und gut verträgliche Weise.
„Cranberry, Kresse und Kren sind die idealen Heilpflanzen bei Blasenentzündung.“
Pflanzliche Kombinationspräparate
Präparate, die Proanthocyanidine der Cranberry mit den Senfölen aus Kren und Kresse kombinieren sind besonders wirksam und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. „Ein wichtiger Tipp: Am besten ist es, bereits bei den ersten Anzeichen zu handeln“, empfiehlt die Urologin.