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Die KroneZeitungsartikel

HARNVERLUST BEIM LACHEN

By 9. Januar 2018Mai 23rd, 2024No Comments

Ursula V. (48): „Seit einiger Zeit verliere ich etwas Harn wenn ich huste, niese oder auch lache. Ich schäme mich und will mit niemandem darüber reden. Wissen Sie einen Rat für mich?“

Hier liegt Harninkontinenz vor. Darunter versteht man die mangelnde Fähigkeit, den Zeitpunkt der Harnentleerung selbst zu bestimmen. Rund 850.000 Frauen alleine in Österreich leiden daran. Dennoch ist das Problem noch immer ein Tabuthema – es wird sehr oft keine ärztliche Hilfe gesucht, obwohl diese gut möglich wäre . . . Im vorliegenden Fall handelt es sich eindeutig um Belastungsinkontinenz. Dabei ist der Schließmuskel der Blase geschwächt. Eine häufige Ursache ist Schwächung der Beckenbodenmuskulatur durch hormonelle Umstellung im Wechsel, Schwangerschaft oder Geburt.

Bei Männern ist der Grund meistens eine radikale Prostataoperation. Der nächste Weg sollte unbedingt zum Urologen führen! Der Facharzt wird genau befragen, körperlich untersuchen, den Harn testen sowie einen Ultraschall der Harnblase und der Nieren veranlassen. Eventuelle weitere Maßnahmen sind eine Blasenspiegelung sowie eine Funktionsprüfung von Blase und Schließmuskel (Urodynamik). Die Ursache der Störung zu kennen ist naturgemäß Grundvoraussetzung für richtige Behandlung. Auch ein sogenanntes Miktionsprotokoll hilft dem Arzt, eine Diagnose zu stellen: Man schreibt beispielsweise auf, wie oft man auf die Toilette muss und wann wieviel getrunken wird.

Folgende Therapien kommen in Frage:
    • Beckenbodentraining – zum Beispiel auf den Boden legen und das Becken hochdrücken (Skizze). Mehrmals wiederholen
    • Operativer Eingriff – bei Frauen kann fallweise ein spannungsfreies Band unter die Harnröhre gelegt werden, Weiters kommt das Einsetzen von Ballons zur Abdichtung der Harnröhre in Frage.
    • Verschiedene Methoden der elektrischen Stimulation sowie Biofeedback- Verfahren.
    • Medikamentöse Behandlung
    • Ballaststoffreiche Ernährung zur Verhinderung von Verstopfung – Stuhlgang ohne Pressen entlastet das Schließmuskelsystem und führt zur Besserung der Symptome.
    • Viel trinken! Flüssigkeitsmangel führt zu konzentriertem Urin, der den Blasenmuskel reizt.
    • Mit Phytotherapie unterstützen – Kürbisprodukte (Apotheke) haben in der Behandlung von Blasenschwäche lange Tradition.

 

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