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Die KroneZeitungsartikel

HARNVERLUST STOPPEN

By 14. Mai 2018Mai 23rd, 2024No Comments
Blasenschwäche nicht einfach hinnehmen, sondern gezielt behandeln.

Etwa 850.000 Frauen in Österreich leiden an Harninkontinenz. Jede vierte hat eine Blasenschwäche und ständigem Harndrang oder ungewolltem Harnverlust. Jede dritte Frau über 60 ist von Inkontinenz betroffen. Das bedeutet die mangelnde oder fehlende Fähigkeit des Körpers, den Harn in der Blase sicher zu halten und den Zeitpunkt der Entleerung selbst zu bestimmen. Urin wird unwillkürlich verloren.

Am häufigsten sind Belastungs- und Dranginkontinenz, Beckenbodenschwäche und Senkungszuständen:

• Die Belastungsinkontinenz wird beim Husten, Niesen, Lachen oder durch alltägliche körperliche Belastungen ausgelöst. Dabei kommt es zu unwillkürlichem Harnverlust, weil der Schließmechanismus der Harnröhre nicht mehr so gut funktioniert. Bei Frauen ist die Ursache häufig eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, die durch Schwangerschaft und Geburt oder durch die hormonelle Umstellung während der Wechseljahre hervorgerufen werden kann.

• Bei Dranginkontinenz kommt es häufig zu plötzlichem Harndrang und dem Gefühl, den Urin nicht mehr halten zu können. Oft liegt eine überaktive Blase vor, die mit und ohne Dranginkontinenz einhergeht. Der Grund kann eine Instabilität des Blasenmuskels, eine Entzündung, aber auch Tumore sein. Nicht selten steht hinter den Beschwerden eine neurologische Erkrankung (z. B.Multiple sklerose).

Wie kann man die Harninkontinenz abklären?

Durch eine genaue Befragung, körperliche Untersuchung, Urinprobe und ein Miktionsprotokoll (Miktion = Harnlassen) zur Beurteilung der Trink- und Miktionsverhalten. Außerdem wird eine Ultraschalluntersuchung der Harnblase und auch derNieren durchgeführt.Wenn keine eindeutige Diagnose gestellt werden kann, wird zusätzlich eine Funktionsprüfung von Blase und Schließmuskel= die Urodynamik, sowie eine Blasenspiegelung vorgenommen. Die Ursachen der Harninkontinenz genau zu kennen, ist notwendige Voraussetzung, um den richtigen Therapieentscheidungen zu treffen!

Welche Therapiemaßnahmen stehen zur Verfügung?

• Beckenbodentraining / Blasentraining kann zu einer wesentlichen Besserung der Beckenbodenfunktion führen.

• Operative Wiederherstellung der Beckenboden und Harnröhrenfunktion: bei Frauen ein spannungsfreies Band (sog. TVT = tensionfree vaginal tape) unter die Harnröhre gelegt. Auch beim Mann haben sich heute die Bänder durchgesetzt. Ballons (ProAct) zur Abdichtung der Harnröhre können ebenfalls eingesetzt werden.

• Verschiedene Methoden der Elektrostimulation und Biofeedback-Verfahren

• Außerdem gibt es auch die Möglichkeit einer medikamentösen Therapie

• Chronischer Verstopfung belasten den Beckenboden und begünstigt eine Inkontinenz. Mit ballaststoffreicher Ernährung wird regelmäßigen Stuhlgang ohne Pressen erzielt und das Schließmuskelsystem entlasten.

• Viel trinken! Flüssigkeitsmangel führt zu konzentriertem Urin, der den Blasenmuskel reizt.

• Die Anwendung von Kürbis bei Blasenschwäche hat eine lange Tradition und kann unterstützend.

 

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