Etwa die Hälfte aller Frauen leidet einmal im Leben an einer Zystitis, jede 5. Frau ist mehr als einmal pro Jahr davon betroffen. Die häufigsten Erreger sind E-Coli Bakterien.
Mögliche Ursachen und Risikofaktoren für chronische Harnwegsinfekte sind:
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- fortgeschrittenes Alter, Wechseljahre, häufiger Geschlechtsverkehr
- angeborene oder erworbene Harntrakt-Abnormitäten wie Tumoren,Vernarbungen
- Schwangerschaft, Verhütungsmittel
- Diabetes, genetische Faktoren
Nach einer Infektion können sich einige Coli-Bakterien in der Blasenwand einnisten, unerreichbar für Antibiotika und das Abwehrsystems. Gelangt nun zusätzlich der Vaginalkeim „Gardnerella vaginalis“ in die Blase, kann er die eingenisteten Coli-Keime aktiv machen. Brennen beim Urinieren, Harndrang, eventuell Fieber und Rücken- oder Flankenschmerzen sind typische Symptome einer Infektion.
Pflanzliche Stoffe helfen gegen Bakterien
Bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau sind Birkenblätter, Cranberry & Mannose, Meerrettich und Kresse sowie reichlich Flüssigkeitszufuhr in der Therapie wirksam. Werden die Symptome nicht besser, sollte zusätzlich eine Kurzzeit- Antibiotikatherapie von drei Tagen erfolgen. Damit Harnwegsinfekte nicht immer wieder auftreten, sind eine regelmäßige Blasenentleerung vor allem nach dem Geschlechtsverkehr, ausreichende Trinkmengen (etwa zwei Liter pro Tag) sowie Einnahme von Birkenblätter, Cranberry & Mannose, Kresse, Meerrettich zu empfehlen. Birkenblätter sind besonders sinnvoll, weil sie Bakterien ausschwemmen und direkt antibakteriell wirken. So beugt man Antibiotikaresistenz und chronischen Harnwegsinfekten vor. Mannosemacht Bakterien das Anhaften durch Verkleben der Fimbrien (haarähnlicheAnhangsgebilde) schwer. Die größere Harnmenge durch Birkenblätter spült die inaktiven Bakterien aus.
Bakteriellen Biofilm gezielt hemmen
Neue Studien zeigen, dass Inhaltsstoffe aus Birkenblättern, aber auch Kresse, Kren und Cranberry zusätzlich den Vorteil haben, die Bildung des sogenannten Biofilms schädlicher Bakterien zu hemmen. Es handelt sich dabei um einen dünnen Schleimfilm, in demsich örtlich abgegrenzt eine Vielzahl an Bakterien kolonieartig zusammenschließen. Bei mehr als 60 Prozent aller bakteriellen Infektionskrankheiten schützen sich die Erreger damit vor dem menschlichen Immunsystem. Bakterien, die in einem Biofilm zusammenleben, können äußeren Einflüssen leichter widerstehen und untereinander „Resistenzinformationen“ über Antibiotika austauschen, wodurch sie schwerer zu bekämpfen sind.