Jede 5. Frau ist mehr als einmal pro Jahr von einer Blasenentzündung betroffen. Diese kann chronisch werden und sich in periodisch wiederkehrenden Harnwegsinfekten äußern.
Mögliche Auslöser und Risikofaktoren sind unter anderem Schwangerschaft, fortgeschrittenes Alter, häufiger Geschlechtsverkehr undmangelnde Intimpflege. Hauptverursacher von Harnwegsinfektionen stellen E.-coli-Bakterien dar, die aus dem Darm in den Harntrakt verschleppt werden. Nach der Infektion können sich einige Bakterien in einem Biofilm an der Blasenwand einnisten. Unter Biofilm versteht man einen dünnen, schützenden Schleimfilm. In diesem Versteck überleben sie in einer Art schlafendem Zustand und sind so schwer erreichbar für Antibiotika sowie für das körpereigene Immunsystem. Andere Bakterien aktivieren sie, wodurch wiederkehrende Blasenentzündungen begünstigt werden können.
Natürliche Hemmung der Biofilmbildung
Neue Studien zeigen, dass natürliche Inhaltsstoffe aus Birkenblättern, aber auch Kresse, Kren und Cranberry den Vorteil haben, die Bildung des Biofilms schädlicher Bakterien zu hemmen. Mehrere Wirkweisen tragen dazu bei, deshalb macht eine Kombination dieser Pflanzen Sinn. Bei mehr als 60 Prozent aller bakteriellen Infektionskrankheiten schützen sich die Erreger mit dem Biofilm vor dem menschlichen Immunsystem und Antibiotika. Bakterien, die auf diese Weise zusammenleben, können äußeren Einflüssen leichter widerstehen und untereinander „Resistenzinformationen“ über Antibiotika austauschen, wodurch eine Resistenzbildung begünstigt werden kann.
Pflanzliche Stoffe bei Harnwegsinfekten
Bei unkomplizierten Harnwegsinfekten (kein Fieber, keine Schmerzen im Nierenbereich, kein Blut im Urin) können pflanzliche Präparate sowie reichlich Flüssigkeitszufuhr als Ersttherapie wirksam sein. Werden die Symptome nicht besser, sollte zusätzlich eine Kurzzeit-Antibiotikatherapie von drei Tagen erfolgen.
Damit Harnwegsinfekte nicht immer wieder auftreten, sind eine regelmäßige Blasenentleerung vor allem nach dem Geschlechtsverkehr, ausreichende Trinkmengen (etwa zwei Liter pro Tag) sowie die Einnahme von Birkenblättern, Cranberry und Kresse oder Meerrettich zu empfehlen.
Es kann durchaus sinnvoll sein, diese Pflanzenkombinationen zusätzlich zu einer Antibiotikatherapie einzunehmen. Einerseits, um die Wirkung des Antibiotikums zu unterstützen, und andererseits, einer eventuellen Resistenzbildung vorzubeugen.