Symptome/Anamnese
Herr L., 56 Jahre alt, leidet seit etwa einem Jahr zunehmend an Beschwerden beim Wasserlassen. Als er meine Ordination aufsucht, berichtet er von häufigem Harndrang und dem Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können. Besonders in der Nacht muss er mindestens zwei- bis dreimal die Toilette aufsuchen, was seinen Schlaf massiv beeinträchtigt. Zudem klagt der Patient auch über gelegentliche Erektionsprobleme.
Nach einer umfassenden Befragung werden mehrere diagnostische Maßnahmen getroffen.
Untersuchung/Diagnose
Bei der rektalen Untersuchung zeigt sich bei Herrn L. eine mäßig vergrößerte Prostata ohne Gewebeverhärtung. Es besteht kein Hinweis
auf einen Harnwegsinfekt. Prostataspezifisches-Antigen (PSA, ein Wert, der zur Früherkennung von Prostatakrebs verwendet wird) liegt ebenso im Normbereich wie der maximale Harnfluss und das Restharnvolumen.
Das heißt, Herr L. weist erste, mäßige Anzeichen einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) auf – eine der häufigsten urologischen Beschwerden bei Männern ab 50.
Therapie
Dem Patienten wird vorerst empfohlen, auf hochkonzentrierte, steirische Kürbiskern-Extrakte zu setzen und nach zwei Monaten wieder in die Ordination zur Kontrolle zu kommen. Gerade bei einer gutartigen Prostatavergrößerung empfiehlt sich im ersten Schritt eine solche pflanzliche Lösung, da andere einschlägige Präparate häufig zu unerwünschten Nebenwirkungen auf Kreislauf, Stimmung und die Sexualität (Erektionsstörungen) führen können.
Kürbiskern-Extrakte unterstützen Blase und Prostata hingegen sanft. Sie hemmen den Abbau des körpereigenen Testosterons und damit das Prostatawachstum. Das kann sich auch positiv auf die Potenz auswirken. Bei anhaltenden Beschwerden oder gar einer Verschlechterung sind jedoch geeignete Medikamente unverzichtbar. Wie viele andere Patienten konnte Herr L. jedoch schon beim nächsten Kontrolltermin zufrieden von einer Reduktion der nächtlichen Toilettengänge auf etwa einmal pro Nacht berichten.
Vorbeugung
Bewegung! Als einfache Regel gilt auch hier: wenigstens 3 Stunden Sport wöchentlich, verteilt aufmindestens 3-mal, da dies die Testosteronproduktion ankurbelt. Es muss nicht unbedingt intensives Training sein – auch Spazierengehen eignet sich gut. Tägliches Trinken von eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit (wenig Kaffee und Alkohol) fördert zudem nachweislich die Gesundheit der Prostata. Hier sollte man aber darauf achten, abends vor dem Schlafengehen weniger zu trinken – der nächtlicher Harndrang wird dadurch gebremst. Weiters fettarm essen!