Probleme mit der Blase kennen viele Frauen – egal, ob häufige Blasenentzündungen oder Blasenschwäche.
Die gute Nachricht ist: Mit den jeweils richtigen Heilpflanzen kann man beiden den Kampf ansagen. Ein häufiger, starker Drang Wasser zu lassen, ein unangenehmes Druckgefühl in der Blase, ungewollter Harnverlust und teilweise auch Krämpfe: Blasenbeschwerden wie diese kennt ein Großteil der Frauen in Österreich. Dahinterstecken können zwei Problembilder: Die klassische Blasenentzündung aber auch ein Thema, über das heute immer noch die wenigsten offen sprechen: Blasenschwäche. Beide können schonend und pflanzlich gut behandelt werden.
Wenn bei körperlicher Anstrengung, wie dem Heben schwerer Dinge und beim Lachen, Husten oder Niesen Urin im Slip landet bzw. man – gerade nachts – häufig die Toilette aufsuchen muss, spricht man von der sogenannten Blasenschwäche. Ursache kann einerseits eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur (etwa durch Schwangerschaften bzw. Geburten) oder eine zu sensible Blasenwand sein. In beiden Fällen sprechen Betroffene viel zu selten über ihre Probleme und diese verschlimmern sich. Oft wrd die Slip-Einlage zum täglichen Begleiter und die Nächte bringen keine Entspannung mehr. Das muss nicht sein. Denn gerade zu Beginn können pflanzliche Therapien sehr viel bewirken.
Kürbis bei Blasenschwäche
Wer die Blasenschwäche in den Griff bekommen möchte, setzt am besten auf gezieltes Beckenbodentraining. Viele Gynäkologen empfehlen darüber hinaus auch den Extrakt aus den Kernen des Steirischen Ölkürbis. „Studien zeigen, dass es mit Hilfe des Kürbis-Extraktes möglich ist, die Häufigkeit des unfreiwilligen Harnverlustes zu reduzieren und zwar schon nach zwei Wochen um 41 Prozent, nach sechs Wochen sogar um 68 Prozent¹“, erläutert Yas Palli-Razmara, Fachärztin für Urologie und Andrologie in Graz.
Und bei Blasenentzündung?
Im Gegensatz zur Blasenschwäche ist eine Blasenentzündung bakteriell bedingt. Hier kann es zwar auch zu häufigerem Harndrang bzw. tröpfchenweisem Harnverlust kommen, im Vordergrund steht aber der Schmerz bzw. das Ziehen und Brennen beim Wasserlassen. Hier gilt in jedem Fall: Nicht bangen und hoffen, sondern sofort etwas tun. Denn Harnwegsinfekte ohne Fieber und Blut im Urin (das betrifft neun von zehn Fälle) lassen sich zu Beginn ausgezeichnet pflanzlich bekämpfen.
Cranberry und Kren
„So verhindert etwa Cranberry das Anhaften der Bakterien an der Blasenwand. Dadurch können sie leichter ausgespült werden und die Beschwerden klingen schneller ab“, so die Fachärztin. Kren (Meerrettich) unterstützt im Kampf gegen die Bakterien – zu Recht wird er gerne als pflanzliches Antibiotikum bezeichnet. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kombiniert die beiden Pflanzen auch noch mit Birkenblättern, die harntreibend wirken und die Erreger so noch schneller ausspülen. Entsprechende Kombi-Präparate findet man in jeder Apotheke.
¹Yanagisawa E et al., Jpn J Med Pharm Sci 2003; 14(3):313-322