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Die KroneZeitungsartikel

WENN DER GANG ZUR TOILETTE SCHMERZT

By 9. Februar 2023Mai 23rd, 2024No Comments
Lisa (17) leidet an einer chronischen Blasenentzündung. Eine Urologin erklärt, was man dagegen tun kann.

Wenn ich auf die Toilette gehe, ist der Schmerz am stärksten“, erzählt Lisa (Name von der Redaktion geändert). Seit 2020 ist die Blasenentzündung der 17-Jährigen chronisch. Innerhalb von zwei Jahren hatte sie mit insgesamt vierzehn dieser Infektionen zu kämpfen. „Ich habe immer Angst, dass es wieder schlimmer wird.“

Eine Blasenentzündung (Zystitis) äußert sich durch stechende Schmerzen beim Wasserlassen, das ständige Gefühl von Harndrang sowie vermehrtem Wasserlassen, erklärt Yas Palli-Razmara. Die Urologin mit eigener Praxis in Graz ist spezialisiert auf Entzündungen im Urogenitalbereich. Während die meisten akuten Blasenentzündungen von Bakterien kommen, ist das bei einer chronischen Zystitis nicht immer der Fall.

Dabei handelt es sich zumeist um eine Beschädigung der Blasenschleimhaut. „Die Harnwege sind mit einem speziellen Gewebe ausgekleidet, die von einer sogenannten GAG-Schicht überzogen wird und einen wichtigen Schutz vor Schädigungen bietet.“ Ist die Blasenschleimhaut beschädigt, kann es auch immer wieder zu bakteriellen, viralen und/oder Candida-Infektionen kommen. Aufgrund entzündlicher Veränderungen der darunter gelegenen Nerven und Gefäße können häufiger Schmerzen auftreten. Lisa wurde in den vergangenen zwei Jahren immer wieder mit Antibiotika behandelt. Die Folge: „Mein Magen hat vom ganzen Antibiotikum einige Schäden davon getragen.“ Kein Wunder, sagt Urologin Yas Palli-Razmara. „Wird ständig mit Antibiotikum behandelt, schädigt das noch mehr.“

Konsultiert jemand wegen einer Blasenentzündung in kurzer Zeit mehrfach einen Arzt, sollte laut der Expertin in jedem Fall eine Blasenspiegelung durchgeführt werden, um die GAGSchicht genauer untersuchen zu können. „Ist die Blasenschleimhaut beschädigt, ist das chronisch. Dann sollte die Schleimhaut aber auch wieder aufgebaut werden, da die GAG-Schicht wichtige Substanzen enthält, die für den Schutz der Blasenwand verantwortlich sind.“

Neben einer Blasenspiegelung rät sie zu einer Harnzytologie, bei welcher der Urin an die Pathologie zur genaueren Analyse geschickt wird. „Zudem sollte bei häufigen Blaseninfektionen eine Harnkultur angelegt und nach einem Antiobiogramm behandelt werden, damit keine Resistenz gebildet wird“, so Palli-Razmara.

Bei chronischen Blasenentzündungen spielen auch Ernährung, Bewegung und Stress eine große Rolle. Daher sollten Betroffene Stress bestmöglich reduzieren, auf körperliche Betätigung und Ernährungsgewohnheiten achten. Nikotin, übermäßiger Kaffeekonsum und Alkohol sind nicht zu empfehlen.

Wichtig ist außerdem eine gleichmäßig über den Tag verteilte Flüssigkeitszufuhr. Von übertriebener Genitalpflege rät die Expertin hingegen ab. Worauf man aber achten sollte: „Nach jedem Geschlechtsverkehr sofort die Blase entleeren.“

 

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