Blasenentzündung: Cranberry sowie antibakterielle Stoffe, wie etwa aus Kresse und Kren, können helfen.
Jede fünfte Frau leidet einmal im Jahr an einer Blasenentzündung: Ständiger Harndrang mit kleinen Urinmengen und Brennen beim Wasserlassen zählen zu den klassischen Beschwerden. Verantwortlich sind dafür meist Bakterien, die von unten über die Harnröhre in die Blase aufsteigen. „Die gute Nachricht: Wenn es sich um einen unkomplizierten Verlauf ohne Fieber und Blut im Urin handelt – in neun von zehn Fällen –, können zahlreiche Heilpflanzen nachweislich helfen, ohne dass wir zu Antibiotika greifen müssen“, sagt die Urologin Yaz Palli-Razmara.
Die aktuellen S3-Leitlinien, die wichtigsten Entscheidungshilfen für Ärzte, empfehlen etwa Kresse und Kren (Meerrettich). Diese Pflanzen werden in der Volksheilkunde schon seit langem medizinisch eingesetzt, denn sie sind reich an sogenannten Senfölglykosiden. Dabei handelt es sich um Scharfstoffe – und jeder, der schon einmal frischen Kren gerieben hat, weiß, wie sie zu ihrem Namen kommen. Diese werden von den Pflanzen zur Abwehr von Schädlingen und Bakterien produziert. Das Großartige an ihnen: Das funktioniert auch bei uns Menschen. Sie können die für die Blasenentzündung verantwortlichen Bakterien an der Vermehrung hindern und sogar abtöten. Die Scharfstoffe reichern sich in der Blase an und wirken dort auf natürliche und gut verträgliche Weise. Herausgefunden haben das Wissenschaftler der Universität Freiburg. Sie haben in ihren Laboruntersuchungen die natürliche antibakterielle (= keimabtötende) Wirkung gegen viele verschiedene Bakterienstämme belegt, auch bei typischen „Problemkeimen“ der Harnwege.